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Ostsee Urlaubsmagazin

Naturschauspiel Ostsee im Winter

Steht man im Winter an der Ostseeküste im eisigen Wind mit Blick zum Horizont, stellt sich die Frage, kann die Ostsee in ihrer Gesamtheit eigentlich auch zufrieren? Ein Blick in die Ostsee-Chroniken führt schnell zum Ergebnis, ja – die Ostsee friert auch mal zu. Dieses Naturschauspiel ist aber während eines Menschenlebens eher selten zu bestaunen.

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Ostsee völlig zugefroren – Eiswinter

Damit die Ostsee in ihrer Gesamtheit zufrieren kann, muss ein für deutsche Breitengrade extrem kalter Winter Einzug halten. Eine Wetterlage mit Temperaturen von -15 °C über einen längeren Zeitraum ist schon mindestens nötig. Im letzten Jahrhundert kam es selten zu diesem eisigen Naturschauspiel. Einige Quellen vermelden für die drei Eiswinter 1939/1940, 1941/1942 sowie 1946/1947 ein völliges Zufrieren der Ostsee. In anderen Quellen werden auch die Winter 1928/1929 und 1962/1963 mit einer geschlossenen Eisdecke über dem gesamten Meer dazugerechnet.

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Eisbrecher Schifffahrtswege

Das die Ostsee im Küstenbereich in Teilen zufriert, ist sehr viel öfter zu beobachten. Dann müssen Eisbrecher die Schifffahrtswege zu den großen Ostseehäfen freihalten. Erst wenn auch die offene Ostsee vereist, muss der Schifffahrtsverkehr in Gänze gestoppt werden. Die Arkona ist ein bekannter deutscher Ostsee-Eisbrecher mit Heimathafen in Stralsund. Im Jahr 2004 vom Stapel gelaufen, kann der Eisbrecher Arkona bis zu 50 Zentimeter starkes Eis brechen, um die Schifffahrtswege schiffbar zu halten.

salzgehalt-eisbildung

Ostsee Eisdecken

Neben der eisigen Temperatur spielen auch Faktoren wie Salzgehalt und Wasserbewegung eine entscheidende Rolle beim Zufrieren eines Meeres. Geschütztere Meerebereiche der Ostsee wie Bucht, Bodden, Haff und Schäre frieren als erstes zu. Besonders die finnischen Gebiete der Ostseeküste sind regelmäßig jedes Jahr mit einer dicken Eisdecke bedeckt. Es ist keine Seltenheit, dass sich diese Eisdecken um Finnland bis zu 200 Tage im Winter halten.

4 Kommentare

  1. War die Ostsee in der Zeit von 1950 bis 1989 einmal zugefrohren ,so das man mit dem Trabbi von Warnemünde bis Gedser die Eisdecke befahren konnte ??Und konnte man überhaupt mit einem motorgetriebenen Fahrzeug wegen der bizarren Eischollen überhaupt fahren ??
    Erbitte Rü

    Danke
    MfG
    p.latzel

  2. Mir ist nicht bekannt, ob es je einen Fluchtversuch mit Auto von Warnemünde über die zugefrorene Ostsee nach Gedser gegeben hat oder ein abenteuerlicher Trabiausflug auf das Ostseeeis auch nur versucht worden ist.

  3. Die Ostsee ist selten glatt, wenn sie zugefroren ist. Insofern wird es mit einem handelsüblichen Auto schwierig, selbst wenn die Ostsee ganz zufriert. Ich habe einmal in den 1980ern erlebt, dass Schlittschuhlaufen auf einem Teil der Ostsee möglich war.

  4. mit Trabbi oder Wartburg war dies nicht möglich, die DDR hatte keine Winterreifen.
    Aber Scherz beiseite. Der Eiswinter von 1962/63 machte tatsächlich eine Flucht über die Ostsee möglich. Ich selbst zu diesem Zeitpunkt 12 Jahre alt und aus W’mde stammend, habe es miterlebt.
    Autos kamen nicht zum Einsatz. Aber Ski, Schlittschuhe kleinere Fischerboote mit am Rumpf befestigte Kufen. Es gab zu jener Zeit keine Leistungsstarken Schlepper, die das gewaltige Eis brechen konnten. Es wurde der Atomeisbrecher aus Russland geordert und bis der da war, vergingen Tage. Als die Grenzpolizei von den Fluchten Wind bekam, standen Posten alle 100mtr.ca in westliche Richtung am Strandabschnitt. Ich hoffe, die Frage hiermit zureichend beantwortet zu haben.